Selbständigkeit

  1.  Abklären, welches Gewerbe du anmelden möchtest.

    Man unterscheidet Gewerbe, die man ohne eine Ausbildung anmelden kann (freie, ungebundene Gewerbe) und Gewerbe für die man eine Ausbildung und/oder eine Prüfung (reglementierte/gebundene Gewerbe) braucht.

  2.  Anmelden eines freien Gewerbes

    In der Stadt Salzburg am Gewerbeamt, Schwarzstraße 44, sonst in der Bezirkshauptmannschaft. Einfach hingehen mit Lichtbildausweis (z.B. Weiße Karte),
    und Meldezettel. Formular  direkt dort ausfüllen. Bitte um Kopie des ausgefüllten Formulars.

  3. Jetzt kanns schon losgehen:

    Du musst nicht auf den Bescheid warten. Ab dem Tag der Anmeldung kannst du schon tätig werden.

  4.  Geringfügige Anmeldung bei der Versicherung

    Am besten gehst du selbst gleich nach der Anmeldung bei Gewerbeamt mit der Kopie der Anmeldung  zur SVA (das ist die Versicherung für Selbständige): In Salzburg, Auerspergstraße 24.
    Dort gibst du bekannt, dass du dein Gewerbe am Anfang GERINGFÜGIG ausüben möchtest. Das bedeutet, dass du  pro Jahr unter € 5.361,72 Gewinn machen darfst und unter 30.000€ Umsatz bleibst. Du bezahlst dann nur Unfallversicherung € 9,79 monatlich. Das macht Sinn, wenn du anfangs noch Grundversorgung beziehst und damit dort krankenversichert bist.

  5. Steuernummer

    Das Finanzamt wird dir nach einigen Wochen einen Brief schicken und dich bitten zu kommen. (Falls du keinen Brief bekommen hast, gehst du einfach selbst zum Finanzamt beantragst eine Steuernummer). Du musst dort ein Formular ausfüllen. Wichtig: Du musst ankreuzen, dass du Kleinunternehmer bist, daher unter 30.000€ Jahressumsatz bleibst. Und dass du ohne Mehrwertsteuer Rechnungen ausstellen möchtest.

  6. Rechnungen schreiben

    Für jeden Kunden/jede Kundin musst du eine Rechnung schreiben. Das kannst du am Laptop oder mit einem Rechnungsblock, den du in jedem Papiergeschäft bekommst. Wenn du das Geld bar bekommen hast, musst du das auf der Rechnung vermerken, z.B. „bar erhalten“. Alle Kopien von Rechnungen bitte gut aufheben für die Buchhaltung.

  7. Buchhalter_in suchen

    wenn du deinen Buchhaltung nicht selbst machen möchtest, musst du eine Buchhalter_in oder eine_n Steuerberater_in beauftragen. Einmal im Frühling musst du oder dein_e Buchhalter_in/Steuerberater_in die Einkommenssteuererklärung machen.

  8. Stempel, Visitenkarten, Flyer

    Für deine Werbung suchst du dir Grafiker_in, falls du grafisch talentiert bist, amchst du selbst.

  9. Einkommenssteuer

    Erst ab einem Gewinn über 11.000€ musst du Steuern zahlen. z.B. 25% für alles zwischen 11.000€ und 18.000€. ACHTUNG: Es ist daher sehr wichtig, dass du schon unter dem Jahr Geld zur Seite legst, wenn du merkst, dass du wahrscheinlich mehr als 11.000€ Gewinn machst, denn das Finanzamt wird dir dann die Steuern RÜCKWIRKEND und im VORHINEIN vorschreiben. Das heißt nach deiner Steuererklärung wird das Finanzamt dir die gesamte Steuer des Vorjahres vorschreiben, zusätzlich auch quartalsweise die Steuer für das aktuelle Jahr auf der Basis deines Gewinns vom vorigen Jahr. z.B. hast du 15.000€ Gewinn gemacht. Dann musst du 25% von  15.000€-11.000€= 4.000€ zahlen. Das wären dann in deinem Fall 1.000€ für das vorhergehende Jahr + die erste Quartalsvorschreibung über 250€

  10. Vollversicherung

    Wenn du merkst, dass du mehr als geringfügig verdienen wirst und keine Krankenversicherung mehr von der Grundversorgung erhälts musst du dich vollversichern bei der SVA: Das kostet 28% vom Gewinn! Auch das wird RÜCKWIRKEND und im VORHINEIN vorgeschrieben: z.B. Du hast 10.000€ Jahresgewinn: Du zahlst für das vergangene Jahr 2.800€ Versicherung + 1. Quartal zusätzlich 700€. Das kann also echt eine böse Überraschung werden, wenn du nicht rechtzeitig sparst.

  11. Kostenrechnung

    Du siehst, dass du ganz schön vorsorgen musst, um nicht nach dem Einkommenssteuerbescheid finanzielle Probleme zu bekommen. Deshalb darfst du deine Leistungen auch nicht zu billig verkaufen. Du musst rechnen – wenn du keinen großen Materialeinsatz hast  – dass du den doppelten Umsatz machen musst, von dem was dir bleiben soll. Also brauchst du selbst 1000€ zum Leben, musst du einen Umsatz von 2.000€ machen!
    Du musst in deinen Preise alles einkalkulieren: Wieviele Stunden kannst du realistisch arbeiten, wieviele Stunden kannst du wirklich verkaufen? Welche monatliche Fixkosten hast du (Werkstatt, Büro, Steuerberater, Telefon, Internet, Werkzeug)… Was ist, wenn du krank bist? Wer kann für dich einspringen?

  12. Wie bekommt man Kunden?

    Es kommt natürlich ein bisschen auf die Branche an: Selber Werbung machen (z.B. Flyer auslegen), interessierte Geschäfte direkt ansprechen. Größere Firmen direkt anschreiben.